Landrat Michael Roesberg , CDU-Bundestagsabgeordneter Oliver Grundmann und EWE TEL-Geschäftsführer Rudolf Markschläger (von links) beim symbolischen ersten Spatenstich für Glasfaserkabel in Ahlerstedt-Ottendorf.© Landkreis Stade / Christian SchmidtDer Landrat: „Mit dem Ausbau der Breitbandinfrastruktur verbessert sich die Lebensqualität der Bevölkerung und die Standortqualität der Unternehmen deutlich.“ Das aktuell in Kooperation zwischen Landkreis Stade, Gemeinden, Samtgemeinden und Hansestädten festgelegte Projektgebiet umfasst insgesamt 67 Teilgebiete, bisher „weiße Flecke“ auf der Internet-Versorgungskarte, die sich von der Gemeinde Balje im Nordwesten bis zur Gemeinde Ahlerstedt im Süden des Landkreises Stade verteilen. Rund zehn Millionen Euro werden investiert. Die aufgenommenen Haushalte sollen Ende 2018 über eine Internetanbindung (Festnetz) mit mindestens 30 Mbit/s (Download) verfügen. 98 Prozent dieser Haushalte werden dann sogar mit mindestens 50 Mbit/s (Download) versorgt werden. Gefördert durch die Europäische Union, das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, dem Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, den Gemeinden sowie dem Landkreis werden damit in den nächsten Monaten rund 6000 Haushalte die Möglichkeit erhalten, eine NGA-Breitbandanbindung (Next Generation Access) zu nutzen.
Trotz der Teilnahme der Gemeinden und des Landkreises an verschiedenen Förderverfahren in den vergangenen Jahren gibt es weiterhin „weiße Flecken“ auf der Versorgungskarte. Es handelt sich um Gebiete, die förderrechtlich als unterversorgt angesehen werden können. Diese „weißen Flecken“ sind aus unterschiedlichen Gründen bislang nicht in Förderverfahren berücksichtigt worden. Die Gemeinden und der Landkreis Stade bemühen sich aber um Finanzmittel für einen Ausbau der Infrastruktur auch in diesen Bereichen.
- Fragen zum Anschluss von Haushalten ans Glasfasernetz beantwortet das Unternehmen EWE im EWE ServicePunkt Harsefeld, Marktstr. 20, 21698 Harsefeld und www.ewe.de
- Allgemeine Informationen zum schnellen Internet im Landkreis Stade sind unter landkreis-stade.de/breitband-foerderung zu finden.
Zum Hintergrund:
In Abstimmung mit den Gemeinden, Samtgemeinden und Hansestädten hat der Landkreis Stade Ende Januar 2016 Anträge auf eine Zuwendung nach der Richtlinie für die Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland (Förderrichtlinie des Bundes) sowie auf eine Zuwendung nach der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der Breitbandversorgung ländlicher Räume (RL Breitbandförderung – ländlicher Raum) eingereicht.
Die Förderung erfolgt im Rahmen der so genannten Wirtschaftlichkeitslückenförderung. Dass bedeutet, dass der Breitbandausbau durch ein Telekommunikationsunternehmen auch in Bereichen stattfindet, in denen die neue Breitbandinfrastruktur aus Sicht des Unternehmens eigentlich unwirtschaftlich wäre. Die errichtete Breitbandinfrastruktur bleibt im Eigentum des geförderten Unternehmens. Das Telekommunikationsunternehmen erhält das Recht beziehungsweise übernimmt die Verpflichtung, die entsprechende Breitbandinfrastruktur zu errichten, für eine Mindestdauer zu betreiben und gegenüber den örtlichen Endkunden sowie interessierten Drittanbietern entsprechende Dienstleistungen und Angebote zu marktüblichen Konditionen zu erbringen.
Etwa die Hälfte des finanziellen Ausgleichs wird in dem laufenden Projekt durch den Bund, ungefähr 40 Prozent durch das Land Niedersachsen beziehungsweise die Europäische Union und der Rest durch Landkreis und Kommunen getragen. Die Förderung des Landes Niedersachsen erfolgt unter anderem auf Grundlage einer Verordnung des Europäischen Parlaments über die Förderung der ländlichen Entwicklung durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).
Die Höhe des an das Telekommunikationsunternehmen zu zahlenden finanziellen Ausgleichs wurde in einem europaweiten Auswahlverfahren ermittelt. In diesem Verfahren hat die EWE TEL GmbH das wirtschaftlichste Angebot abgegeben und daher den Zuschlag erhalten.